Gibt es solch eine LernAssistenz nicht schon zuhauf – gerade jetzt im Kontext von KI?
In der Tat gibt es immer mehr digitale Lernangebote, die mit Buzzwords wie Selbstbestimmung, Individualisierung oder Lernendenorientierung beworben werden. Wir haben uns viele dieser Angebote angeschaut und immer wieder festgestellt: Im Kern wird niemals ganz grundlegend mit der Perspektive des Lehrens gebrochen.
LernAssistenz bedeutet in unserem Verständnis die bestmögliche Unterstützung von Lernenden auf ihren eigenen Wegen zum Verständnis ihrer Welt, von sich selbst und ihren Handlungsmöglichkeiten – mit digitalen Werkzeugen und insbesondere der Technologie der Künstlichen Intelligenz.
Was ist genau euer Vorhaben?
Wie oben beschrieben ist man sich auf der Ebene von Begrifflichkeiten bei digitalen Lernwerkzeugen meist schnell einig.
Ob die Technologie dann aber wirklich in den Händen der Lernenden liegt, zeigt sich erst in der konkreten Ausgestaltung. Deshalb streben wir eine praktische Umsetzung einer LernAssistenz mit der von uns formulierten pädagogischen Vision an. Diese Umsetzung muss notwendigerweise dezentral gestaltbar und weiternutzbar sowie offen sein.
Was sind die nächsten Schritte?
Wir stehen mit unser Initiative noch am Anfang. Um uns auf den Weg zu machen, haben wir unsere drei nächsten Schritte definiert:
Schritt 1: Im April und Mai 2025 machen wir unsere Idee bekannt und laden Menschen dazu ein, sich mit uns zu verbinden.
Schritt 2: Anschließend führen wir Gespräche mit potentiellen Bündnispartner*innen und Mitstreiter*innen. Dabei arbeiten wir die Idee konzeptionell und inhaltlich weiter aus – und berücksichtigen dabei möglicherweise bereits bestehende Ansätze.
Schritt 3: Am 3. Juli 2025 gestalten wir eine Design Thinking Werkstatt zur Entwicklung eines ‚Lastenhefts‘ (= einer pädagogisch-technischen Anforderungsbeschreibung), mit dem eine von uns anvisierte LernAssistenz entwickelt werden kann. Solch ein Lastenheft ist für uns ein Kompromiss zwischen Vision und Umsetzung:
- Auch ohne Umsetzung können wir damit sehr klar zeigen, worauf es uns ankommt und in diesem Sinne mit dem Lastenheft auch bildungspolitisch wirken.
- Zugleich kann das Lastenheft potentiell für eine spätere Umsetzung genutzt werden.
Wer sind die Initiator*innen der Initiative?
Wir sind Michael Töpel und Nele Hirsch.
- Michael hat Zukunft Lernen als gemeinnützige GmbH gegründet, um die Entwicklung einer LernAssistenz zu unterstützen. Zuvor hat er als Lehrer die Anfänge der Tablet-Einführung an Schulen miterlebt und mitgestaltet.
- Nele ist Bildungswissenschaftlerin in dem von ihr gegründeten eBildungslabor. Hier setzt sie sich seit mehreren Jahren für gutes Lernen im digitalen Wandel ein.
Die Idee zur gemeinsamen Initiative entstand im Rahmen der edunautika 2025 in Hamburg. Die edunautika ist ein Barcamp zu gutem Lernen, bei dem reformpädagogische Perspektiven auf die Bildung mit neueren Ideen und Möglichkeiten der Digitalisierung zusammen gedacht werden.
Wir schließen mit der Initiative LernAssistenz unter anderem an das Projekt ‚Offene KI für alle‚ an.
Wo kann ich mehr erfahren und mitmachen?
Nutze zur Verbindung mit uns gerne das Formular auf der Mitmachen-Seite. Per Mail erreichst du uns via hallo@lernassistenz.net.